So lautet der Titel unserer euen Predigtreihe für die kommenden Wochen. Selbstfürsorge klingt ein bisschen nach UM-SICH-SELBST-DREHEN oder danach, das eigene EGO zu streicheln, aber darum geht es keineswegs. Selbstfürsorge meint ein Hinsehen auf die eigenen Bedürfnisse, Stärken, Schwächen, Möglichkeiten und Begrenzungen.
Selbstfürsorge ist Voraussetzung für gelingende Aktionen, für Mission, für soziales Handeln, für Begleitung anderer Menschen … was auch immer. Langfristiges Engagement wird ohne den Blick auf eigene Gaben, Möglichkeiten und Grenzen scheitern.
Selbstfürsorge ist schon immer ein wichtiges Thema, dass zeigt auch dieser 1000 Jahre alte Text von einem Mönch an einen Papst:
„Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und nicht als Kanal, der fast gleichzeitig empfängt und weitergibt, während jene wartet, bis sie gefüllt ist (…). Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfließt, ohne eigenen Schaden weiter (…).
Lerne auch du, nur aus der Fülle auszugießen und habe nicht den Wunsch, freigiebiger zu sein als Gott. Die Schale ahmt die Quelle nach. Erst wenn sie mit Wasser gesättigt ist, strömt sie zum Fluss, wird zur See. Die Schale schämt sich nicht, nicht überströmender zu sein als die Quelle. Wenn du nämlich mit dir selbst schlecht umgehst, wem bist du dann gut? Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle, wenn nicht, schone dich.“
(Bernhard von Clairvaux Mönch (1091-1153) – aus einem Brief an Mitbruder Papst Eugen III.)
Herzliche Einladung zu unseren Gottesdiensten. Wir freuen uns auf Dich.